Es soll für umweltgerechtes und menschenfreundliches Recycling gesorgt werden
[Magazin.Am-Finanzplatz.de, 10.11.2012] Agbogbloshie – der Name dieses Vororts der Stadt Accra im afrikanischen Ghana ist zu einem Synonym für die reale „Hölle“ im 21. Jahrhundert geworden. Dort landen auf einer Müllkippe die Hardware-Reste des Informations- und Kommunikationszeitalters. Am schlimmsten trifft es die Kinder, die meist vor Ort ausgebeutet, beraubt und auch vergewaltigt werden. Um sich nun vor solchen Übergriffen zu schützen, schließen sie sich die Kinder Banden an, die ihnen Schutz bieten, hierfür aber meist die am meisten gesundheitsgefährdenden Arbeiten wie das Verbrennen der Elektroartikel übernehmen müssen. Kaum ein Käufer eines Computers oder Mobiltelefons macht sich Gedanken über die Umweltfolgen der Anschaffung – bei der Herstellung und bei der Entsorgung. Hochrechnungen zufolge soll sich die Menge des jährlich produzierten E-Schrotts bis 2020 gar verachtfachten. Die Schädigung für Mensch und Umwelt wird verheerend sein.
In der modernen „Wegwerfgesellschaft“ werden elektronische Geräte des täglichen Gebrauchs vermehrt einfach weggeworfen, da eine Reparatur meist als nicht lohnend erachtet wird. So landen diese auf dem Müll – und nicht selten gelangt dann der europäische Elektroschrott über illegale, dunkle Kanäle auf E-Schrott-Deponien in den ärmsten Regionen der Welt. Dort kennt man sich mit sachgerechter Verwertung natürlich nicht aus. Weder lokale noch globaler Umweltschutz spielen eine Rolle. So werden Computer, Monitore, Mobiltelefone und Kabelschrott zu Türmen gestapelt und verbrannt, um an die darin enthaltenen Metalle zu gelangen. Die dabei freiwerdenden Gase sind allerdings hochgiftig für Mensch und Natur.
Um für dieses Problem zu sensibilisieren und auch konkret erste Schritte auf einem Ausweg anzubieten, wurde zur Entsorgung von Mobiltelefonen die Aktion „Hansi Handyretter“ gestartet – ein von der Metallverwertung München ins Leben gerufenes Rückholsystem, welches den Handybesitzern einen angemessen Gegenwert für ihre alten, geliebten Mobiltelefone bieten soll.
Weiterhin würden die Handys nicht weiterverkauft, sondern nach weltweit besten Standards verwertet. Nicht nur durch die sachgerechte Verwertung solle Gutes getan werden. Bei der Verwertung werden Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium in Kleinstmengen zurückgewonnen und zu marktüblichen Preisen von der Metallverwertung München verkauft. Der damit erzielte Überschuss werde sozialen Projekten der Kinderkrebshilfe und der Stiftung ANTENNE BAYERN HILFT! gespendet.
Zwei Gramm Gold fördern: 40 Handys recyceln oder zwei Tonnen Gestein schreddern…
Wer weiß denn, dass man in afrikanischen Goldminen durchschnittlich zwei Tonnen Gestein schreddern muss, um zwei Gramm Gold zu fördern? Dies geschieht unter menschenunwürdigsten Bedingungen, was auch immer wieder zu Unruhen unter den Arbeitern führt. Alternativ müsste man lediglich 40 Handys recyceln, um die gleiche Menge an Gold zu gewinnen, betont „Hansi Handyretter“.
„Handyretter“ könnten mit der Einsendung eines Schrott- oder Althandys gleich mehrere Probleme gleichzeitig angehen und würden dafür auch noch reichlich belohnt. Denn jeder der ein Handy über „Hansi Handyretter“ verwerten lasse, bekomme ein Gutscheinpaket im Wert von ca. 100 Euro, der bei den teilnehmenden Online-Shops einzulösen sei, so die Zusage. Dazu müsse man auf der Website der Aktion einen Rücksendeumschlag beantragen, der per Post zugestellt werde. Nach Einsenden des des alten Handys und dessen Verwertung soll man eine Urkunde und das Gutscheinpaket übersendet bekommen.
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